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Joh. Wilh. von Berg Kompanie
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Chronik
St. Sebastiani - Bruderschaft Anno 1433 für Ratingen und Umgegend e.V.
Die ersten 40 Jahre
Es war der 15. November 1970, als sich auf Initiative von Helmut Mingers einige Gäste der Gaststätte „Haus Birkenhof“ trafen und die Gründung einer neuen Kompanie für die St. Sebastiani Bruderschaft Ratingen beschlossen. Im Einzelnen waren dies: Gerd Gaul, Wilfried Gaul, Georg Küpper, Heiner Küpper, Paul Kürten, Helmut Mingers, Heinz Mosebach und Manfred Thaler. In Anlehnung an die Geschichte der Stadt Ratingen, die ja sehr eng mit dem Hause derer von Berg verbunden ist, gab man sich den Namen „Johann Wilhelm von Berg Kompanie“. Die erste Vorstandsriege bildeten Paul Kürten als 1. Hauptmann und Heinz Mosebach als zweiter Hauptmann. Man hatte sich fest vorgenommen, die alten Zöpfe der Ratinger Bruderschaft abzuschneiden und neuen Wind in diese traditionsbeladene Vereinigung zu bringen. Doch wie es bekanntlich mit neuen Zielen ist - zunächst werden diese verfolgt… und verfolgt… und verfolgt. Dass es schließlich doch zu einer einzigartigen Neuerung innerhalb der Bruderschaft kam, darüber sollten, und das wusste zu diesem Zeitpunkt keiner von den Gründern unserer Kompanie, über 20 Jahre vergehen. Doch dazu später.
Zunächst geschah dass, was mit jeder neuen Formation innerhalb eines festen Gefüges wie der Bruderschaft geschieht. Nach erfolgreicher Aufnahme vollzog sich der Ablauf des Kompanielebens zunächst genauso, wie es andere, ältere Kompanien vorexerzierten. Man veranstaltete Wintergeneral- und Sommergeneralversammlungen, Übungs- und Vergleichsschießen, man feierte Schützenfest und nahm an den Veranstaltungen der Bruderschaft teil. Kurz um, die Kompanie war von Anfang an am Leben der Ratinger Bruderschaft beteiligt. Und um hierbei mithalten zu können, wurde alles nur Denkbare umgesetzt. Da der Schießsport im Mittelpunkt stand, wurde sogar beim Titularfest 1971 ein Wildbretschießen veranstaltet. Das Interesse unserer Kompanie war schon gleich zu Anfang sehr groß. So wurde bereits im Jahre 1972 das erste kompanieeigene Gewehr angeschafft. Damit war der Grundstock gelegt für künftige Schießsporterfolge unserer Kompanie. Das erste große Ereignis in dieser Hinsicht fand im Jahre 1974 statt, als es unserem Kompaniemitglied Gerd Gaul gelang beim Schützenfest erstmals Bruderschaftslorbeeren für die noch junge Kompanie zu erringen: er wurde Bruderschaftsjungschützenkönig. Damit war die Kompanie nach nur vier Jahren endgültig innerhalb der Bruderschaft etabliert.
Bereits ein Jahr später, 1975, haben wir mit dazu beigetragen, dass die am Hochstand auf der Brückstraße ausgetragenen Schießen auch bei schlechtem Wetter stattfinden können. Dank der tatkräftigen Mithilfe unserer Kompaniemitglieder entstand das Zelt vor dem Schießstand. Die Kompanie sah dies auch als Beitrag für das im Jahre 1976 stattfindende 700jährige Jubiläum der Stadt Ratingen. Das Zelt, dass inzwischen von der Bruderschaft grundlegend erneuert wurde, wird heute noch genutzt und bietet den Schützen und Gästen entsprechendem Schutz bei schlechtem Wetter. Auch mit den Freunden des Winterbrauchtums hat uns von frühester Kompaniegeschichte her eine enge Freundschaft verbunden. So hat die Kompanie in den ersten sechs Jahren ihres Bestehens aktiv am Ratinger Rosenmontagszug teilgenommen. Dies ist im Jahr 1977 dann ausgeblieben und auch bis heute nicht mehr durchgeführt worden. Grund hierfür ist sicher auch der oftmals ganzjährige Einsatz unserer Mitglieder für die Sache der Bruderschaft. Trotzdem verbindet uns seit vielen Jahren eine Freundschaft mit den Karnevalisten der Stadtgarde Funken Rot-Wiss und bereits seit dem Jahre 1978 wird zwischen den Funken und der von Berg Kompanie jährlich ein Mannschaftspokal ausgeschossen, dessen Gewinner mal die Jecken und ein anderes Mal die Schützen sind. Viel Spaß gibt es dabei immer wieder und beide Seiten sehen diesen Wettbewerb eher unter dem Motto des Miteinanders und der olympischen Idee> Dabei sein ist alles! < Dennoch fiel es dem Chronisten auf, dass die Schützen den 1. Wettkampf um diesen, von den Karnevalisten gestifteten Pokal mit 113 zu 79 Ringen gewinnen konnten und danach etwas despektierlich die Rede von Zufallstreffern der Karnevalisten war.
Aber unser ständiges Training ermöglichte es dann, dass der Kompanie im Jahre 1979 ein Volltreffer gelang. Nachdem erstmals 1974 aus den Reihen der Kompanie ein Bruderschaftskönig (wenn auch nur der kleine) gestellt werden konnte, war es kein geringerer als unser Kamerad Herbert Lommertin, der für die Kompanie des Bruderschaftskönigs errang. Die Folge war, dass unser Herbert beim Schützenfest 1980, also im Jahre des 10jährigen Bestehens unserer Kompanie, den Schützenzug als „großer“ König anführte. Ein großartiges Schützenjahr, in dem alle unter Beweis stellten, dass wir als Kompanie gut angesehen sind.
Nunmehr reichlich geübt, sollte es mit den Erfolgen beim Schützenfest so weitergehen? Aber so einfach ist es nicht. Bis das der nächste König der Bruderschaft aus den Reihen der Kompanie kam, sollten doch noch einige Jahre vergehen.
In der Zwischenzeit stand das 550jährige Jubiläum der Bruderschaft an. Wir waren der Überzeugung, hier etwas besonderes bieten zu müssen und beschlossen deshalb, unserem Namenspatron die Ehre zu erweisen. Also trat die Kompanie beim Schützenfest in historischen Kostümen aus der Zeit des Johann Wilhelm von Berg an. Ein toller Erfolg.
Bereits ein Jahr später, beim Schützenfest 1984 konnten wir einen weiteren Erfolg verbuchen. Allerdings ganz anderer Art. Nachdem Bernd Koch zunächst die Platte des Jungschützenvogels errungen hatte, sorgte unser Kamerad Willi Osterstag mit einem sauberen Schuss dafür, dass auch die Bruderschaftskönigswürde einem Mitglied unserer Kompanie zufiel. Man stelle sich vor, wie groß die Freude war, beide Bruderschaftsmajestäten stellen zu können. Doch es kam noch besser: im Frühjahr des Jahres 1985 errang unser Kamerad Herbert Lommertin obendrein noch die Würde des Traditionskönigs, so dass wir als Kompanie beim Schützenfest den Bruderschaftskönig, den Bruderschaftsjungschützenkönig und den Traditionskönig der Bruderschaft stellen konnten. Es war, dies ohne Zweifel, das bisher erfolgreichste Jahr für uns, welches als „Dreikönigsjahr“ in die Analen der Kompanie eingegangen ist. Wer hat schon das Glück, das „Ratinger Dreigestirn der Bruderschaft“ in seinen Reihen beheimatet zu wissen. Wenn das nicht doch das Ereignis war, was sich die Gründer damals gewünscht hatten.
Doch es sollte noch besser kommen. Zunächst jedoch gab es nach siebzehn Jahren einen Führungswechsel an der Kompaniespitze. Unser 1. Hauptmann Paul Kürten, der die Kompanie von ihrer Gründung an angeführt hatte, legte am 27. Februar 1987 sein Amt nieder. Dir, lieber Paul, sei an dieser Stelle nochmals ein herzliches Dankeschön gesagt, für die Aufbauarbeit die du hattest, um die Kompanie, von ihren Anfängen an, zu dem zu bringen, was sie auch heute noch darstellt. Sein Nachfolger wurde Heinz Gutena, der bereits seit dem 26. Februar 1978 2. Hauptmann der Kompanie war. Er hatte damals den Mitbegründer Heinz Mosebach abgelöst, der aus Altersgründen seit Amt zur Verfügung gestellt hatte. Heinz Gutena hat das schwere Erbe eines Gründers übernommen und, wie alle sicher übereinstimmend feststellen werden, dies seit dem mit Bravour gemeistert. Ihm sei an dieser Stelle ebenfalls herzlich gedankt und wir wünschen ihm auch weiterhin viel Glück und die bewährte Geschicklichkeit bei der Bewältigung der Probleme, die eine solche Kompanie nun einmal mit sich bringt. Und die erste Bewährungsprobe stand bereits kurz nach Übernahme des Amtes als 1. Hauptmann bevor, denn im Jahre 1988 warfen Ereignisse ihre Schatten voraus, die das Kompanieleben nachhaltig prägen sollten. Schon 1987 bahnten sich die ersten Kontakte zum Tambourcorps der Schützengilde an. Begonnen hatte es damit, dass wir dieses Tambourcorps für den Schützenfestvatertag verpflichtet hatten. Schnell stellte man fest, dass man eigentlich sehr gut zusammenpasste. Da es innerhalb des Tambourcorps Bestrebungen gab, sich vereinsmäßig zu verändern, war dies natürlich auch sehr schnell ein Thema, dass man miteinander besprach. Nach etlichen, intensiven Gesprächen über das Für und Wider eines Beitritts des Tambourcorps in die Kompanie, wurde in der Versammlung am 07. Oktober 1988 einstimmig beschlossen, diesem Beitritt mit Wirkung vom 1. Januar 1989 zuzustimmen. Und damit haben wir endlich den Clou innerhalb der Bruderschaft gelandet. Wir sind die bisher einzige Kompanie in der Bruderschaft, in deren Reihen ein komplettes Tambourcorps mitmarschiert. Die damit verbundenen, notwendigen Vorkehrungen waren schnell getroffen. Und so konnte „unser“ Tambourcorps erstmals beim Schützenfest 1989 in neuen Uniformen aufspielen. Es war für alle ein erhebender Moment, als das Tambourcorps zum ersten Mal offiziell vom Bruderschaftsvorsitzenden Josef Keusen vorgestellt wurde. Aber nicht nur dass, bereits bei diesem Schützenfest konnten die Spielleute beweisen, dass sie neben dem Musizieren auch das Schießen beherrschen, denn der Schülerkönig 1989 der Bruderschaft war unser Kamerad und Spielmann Felix Marcos-Rodriguez. Aber wer die Geschichte des Tambourcorps kennt, weiß, dass es damals in der Schützengilde als eigenständige Formation auch immer ein Königsschießen veranstaltet hat. Als Relikt aus dieser Zeit wird alljährlich beim Königsschießen der Kompanie zusätzlich ein Corpskönig ausgeschossen. Und damit haben wir wieder eine Situation, die es sonst in keiner anderen Kompanie gibt. Drei Könige, nämlich einen Kompaniekönig, einen Jungschützenkönig und einen Corpskönig. Und wenn hier darauf hingewiesen wurde, dass die Spielleute nicht nur Musik machen, sondern auch gut schießen können, so sollte dies sehr bald bewiesen werden. Das Tambourcorps stellte bereits 1990 alle 3 Könige der Kompanie und die, die sich von Beginn an Schützen nennen, hatten auf einmal das Nachsehen. Das hat man nun davon, wenn man ein ganzes Tambourcorps in seine Reihen aufnimmt. Aber dies war wie geschaffen dafür, um den Integrationsprozess zu beschleunigen. Und das ist auch gut so, denn durch diese Konstellation sind viele neue Ideen eingebracht und umgesetzt worden.
Nicht zuletzt durch die konzentrierte Jugendarbeit des Tambourcorps war es möglich, dass die Mitgliederstärke unserer Kompanie auf stolze 73 Mitglieder angewachsen ist, wobei hier anzumerken ist, dass ein Teil der Jugendlichen in den Reihen des Tambourcorps noch nicht in dem Alter ist, um die Bruderschaft aufgenommen zu werden. Aber alle Verantwortlichen sind sich sicher, dass auch diese jungen Menschen der Kompanie weiterhin die Treue halten und somit irgendwann auch Mitglieder in der großen Familie der Schützen der St. Sebastiani Bruderschaft in Ratingen sein werden.
Dass es der Kompanie nie schwergefallen ist Kontakte zu anderen Vereinen aufzunehmen und anschließend zu pflegen und zu vertiefen soll durch eine Begebenheit aus der jüngeren Vergangenheit deutlich gemacht werden. 1987 lernten die Familien Oster und Gutena bei einer Kegeltour in den Schwarzwald den Musikverein Aufen e.V. kennen. Schnell fühlte man sich wohl bei den Musikern, die offensichtlich ihr Instrument nie aus der Hand legen. Und genauso schnell stand fest, dass dieser Musikverein die richtige „Zutat“ zum Ratinger Schützenfest sein würde. Mit den Worten: „Es wird schon was daraus werden“ wurde eine Einladung an das Orchester ausgesprochen, zum Schützenfest nach Ratingen zu kommen. Und bereits im Jahre 1988 konnte diese Einladung verwirklicht werden. Das gesamte Orchester unter der musikalischen Leitung von Leander Binder spielte zum Schützenfest in Ratingen auf, in den Festzügen und im Zelt. Sehr zur Freude aller Schützenkameraden, aber auch zur Freude aller Besucher des Schützenfestes, zogen diese „Musiker aus Leidenschaft“, wie sie von vielen genannt wurden, durch die Straßen Ratingens. Sie haben nicht nur beim Umzug und im Zelt ihre Zuhörer begeistert, sondern auch nachts ganz Ratingen unterhalten, als sie, scheinbar nie müde werdend, mit Musik vom Schützenplatz ins Hotel marschierten. Aber zum Schützenfest darf dies sicher mal erlaubt sein. Und dass sie es verstehen in jeder Lebenslage zu musizieren, bewiesen uns 2 Orchestermitglieder, als sie Schützenfest Montag bei einem Besuch bei unserem damaligen Kompaniekönig Heinz Straatmann ein Baumhaus in seinem Garten „besetzten“ – natürlich mit ihren Instrumenten. Aus dieser luftigen Höhe erklangen dann die schönsten Melodien. Selbst unser Spieß Eberhard Hennig war davon so angetan, dass er sich ebenfalls in das Baumhaus begab. Ob dort oben die Akustik besser war, hat er uns leider nicht verraten. Diese gemeinsamen Schützenfesttage haben zu einer freundschaftlichen Verbindungen zwischen den Freunden aus dem Schwarzwald und unserer Kompanie geführt, so dass im Jahre 1991 die Frage, wohin denn unser Kompanieausflug gehen soll, sehr schnell beantwortet war – natürlich nach Aufen. Anfang November fuhren wir für 3 Tage dorthin. Die Freunde des Musikvereins, allen voran der Vorsitzende Thomas Binder, hatten für uns ein tolles Programm auf die Beine gestellt, so toll, dass es den einen oder anderen sogar regelrecht von den Beinen holte. Aber zum Glück waren ja hilfreiche Stützen in ausreichender Zahl vorhanden. Kurz um, es waren wunderschöne Tage, die allen die dabei waren, gut in Erinnerung bleiben werden. Im Frühjahr 1993 feierte der Dirigent des Musikvereins, Leander Binder, sein 25jähriges Dirigentenjubiläum. Es war für uns mehr als selbstverständlich, dass eine Abordnung zum Jubiläumskonzert nach Aufen gefahren ist. Und anlässlich unseres Jubiläums werden unsere Schützenkameraden, aber auch alle Ratingerinnen und Ratinger wieder in den Genuss kommen, diesen Musikverein live erleben zu können, denn er wird für uns beim Schützenfest und bei unserem Krönungsball im Herbst aufspielen. Wir freuen uns schon jetzt auf dieses Erlebnis.
Bevor der Chronist hier die Berichterstattung über die ersten 25 Jahre unserer Kompanie beendet, soll an dieser Stelle nicht unerwähnt bleiben, dass das Kompanieleben zu einem nicht unerheblichen Teil auch von den Damen der Kompanie mitgestaltet wird. Sei es die Durchführung der alljährlichen Nikolausfeier, zu der mit viel Liebe und Hingabe für die Kinder unserer Schützenkameraden kleine Geschenke gebastelt werden, oder sei es die Sorge um unser und unserer Gäste leibliches Wohl bei diversen Veranstaltungen unserer Kompanie: immer stehen unsere Frauen uneigennützig zur Verfügung. Ganz zu schweigen von dem, was sich eigentlich nur im Verborgenen abspielt, wenn die Damen dafür sorgen, dass ihre Männer pünktlich zu den Terminen der Kompanie erscheinen. An dieser Stelle sei stellvertretend für den gesamten Damenkreis der Kompanie den Vorsitzenden Doris Kauffeldt und Eva Gutena ganz herzlich gedankt.
Abschließend soll noch über eine Begebenheit aus dem Jahr 1991 berichtet werden: Wie bereits eingangs erwähnt, wurde die Kompanie im Haus Birkenhof im Ratinger Osten gegründet. Dort war auch 21 Jahre lang das Vereinslokal, zunächst unter der Regie von Heinz Mosebach, dem Mitbegründer und Ehrenmitglied der Kompanie, und seiner Frau Else Mosebach. Später dann übernahmen deren Tochter Ulla und ihr Mann Peter Wolf das Lokal. Bedingt durch seinerseits vorgesehene bauliche Veränderungen im Hause Birkenhof wurde der Kompanie nahegelegt, den weiteren Verbleib im Vereinslokal zu überdenken. Daraufhin reiften im Frühjahr 1991 Überlegungen das Vereinslokal gänzlich zu wechseln. Selbst Heinz Mosebach hatte trotz der langen Zeit im Haus Birkenhof Verständnis für diese Veränderung und sagte zu, den Wechsel des Vereinslokals mitzumachen und auch weiterhin auf die Kompanie aufzupassen. Für die jahrelange Betreuung in den Räumen des Hauses Birkenhof sei an dieser Stelle nochmals den Familien Mosebach und Wolf herzlich gedankt, wobei wir an dieser Stelle der leider viel zu früh verstorbenen Else Mosebach besonders gedenken wollen, die für die Belange der Kompanie immer und jederzeit ein offenes Ohr hatte. Eine neue Bleibe für die Kompanie musste aber auf jeden Fall gefunden werden. Und wie das Schicksal so spielt, bot sich just in diesem Moment Hans-Willi Poensgen an, die Kompanie im Stadthallenrestaurant unter seine „Fittiche“ zu nehmen.
Mit den Worten: „Als ihr langjähriger Zeltwirt auf dem Schützenplatz weiß ich, wo den Schützen der Schuh drückt“, stellte er sich der Kompanie vor und versprach, jederzeit hilfreich zur Seite zu stehen. Und so kam es, dass das Stadthallenrestaurant seit dem 1. Januar 1992 das neue Vereinslokal der Kompanie ist. Bereut hat dies bis heute niemand in der Kompanie und das ist nicht zuletzt auch ein Verdienst von Hans-Willi Poensgen, der in allen Belangen sein Wort gehalten hat. Ihm und seiner Frau Maria sei an dieser Stelle ebenfalls recht herzlich für die seinerzeitige überaus freundlicher Aufnahme, aber auch für die jederzeitige Hilfe und Unterstützung gedankt. Für sein Engagement für die Kompanie wurde Hans-Willi Poensgen die Ehrenmitgliedschaft verliehen. Ein besonderer Dank gilt aber auch unserem Freund Franz Ginal, dem guten Geist des Stadthallenrestaurants, bei dem sich Donnerstagsabends einige Kompaniemitglieder gern zu einem gemütlichen Plausch treffen. Auch finden dort jeweils am letzten Freitag im Monat unsere Versammlungen statt. Interessenten, die unsere Kompanie näher kennenlernen möchten und nach der Lektüre dieser Chronik eventuell sogar mitmachen wollen, können sich gerne einmal an den genannten Tagen im Stadthallenrestaurant melden.
Im Jahr 2007 wurde eine gute Tradition wiederbelebt. Während zum Start des Schützenfests im Zelt die traditionelle Oldie-Party tobte, wurde wieder der eigene Schützenfest-Einklang mit Freunden und den Familien samt Kindern belebt.
Im August 2008 verstarb unser Ehrenhauptmanns Paul Kürten. Er war nicht nur Gründungsmitglied der Kompanie. Lange prägte er selbige in seiner Tätigkeit als 1. Hauptmann.
Das Jahr 2010 war das 40. Jahr im Bestehen der Joh. Wilhelm von Berg Kompanie. Neben dem Jubiläum sollte es noch einiges in diesem Jahr zu bejubeln geben. Das beeindruckende Jubiläumskönigsfest wurde gebührend im Angersaal der Stadthalle Ratingen gefeiert. Es galt drei Gründungsmitglieder der Kompanie gebührend zu feiern. Georg Küpper, Dienstältester Fahnenoffizier in einer Formation der Bruderschaft Ratingen, den Ehrenspieß Eberhard Hennig und Ehrenmitglied Helmut Mingers. Allen wurden die „erweiterten“ Jubiläumsnadeln, mit zwei Brillanten veredelt, übergeben. Ein ganz besonderes Andenken an das Jubiläumsjahr hatten sich die Frauen der Kompanie ausgedacht. Jedem Kompaniemitglied wurde eine Anstecknadel mit extra angefertigter Gravur übergeben, welche an das 40-jährige Bestehen erinnert.
Aufgrund des 40-jährigen Bestehens richtete die Johann Wilhelm von Berg bereits zum 6.-ten mal, im Namen der St. Sebastiani Bruderschaft Ratingen, ein Benefizturnier unter der Schirmherrschaft des ehemaligen Bundestagsabgeordneten Detlef Parr im Ratinger Stadion aus. Der Reinerlös von über € 3000,00 wurde im Zuge des Möschesonntags unter großer Teilnahme der lokalen Presse dem Heilpädagogischen Kindergarten in Ratingen West in Form eines Schecks übergeben.
Während des Schützenfestes erhielten wir Besuch von unseren Freunden dem Musikvereins Aufen und wurden in hervorragender Art und Weise musikalisch begleitet.
Zum Königsschuss um die Würde des Bruderschaftskönig der St. Sebastiani Bruderschaft Ratingen wollten Hunderte Besucher dabei sein, wenn der 100. König der Bruderschaft ausgeschossen wird. Um 19.31 Uhr putzte unsere amtierender Hauptmann Bernd Koch unter großem Jubel mit dem 24. Schuss auf die Platte selbige von der Stange. Nach dem königlichen Schuss wurde er unter dem Jubel aller Anwesenden auf den Schultern ins Zelt getragen. Gemeinsam mit seiner Königin Anke repräsentierte er nicht nur die Kompanie, sondern auch die gesamte Bruderschaft vorbildlich über die nächsten zwölf Monate.
Seit 2013 ist Michael Schmiedel Hauptmann der Kompanie. Unter seiner Führung gelang es den Kompanievorstand sich auf neue Beine zu stellen und zu verjüngen.